I Der Gründung unseres Vereins war im Winter 1916/17 ein vom Samariterverband Basel organisierter Samariterkurs vorausgegangen, welcher, von der Gemeindebehörde dahier zuvorkommend unterstützt, seinen Abschluß mit einem Examen am 4. April 1917 fand. Es konnte an 45 Damen der Befähigungsausweis für Betätigung als Samariterinnen verabfolgt werden. Diese 45 Damen schlossen sich in der konstituierenden Versammlung vom 11ten April zum Samariterverein Riehen zusammen. Dessen Vorstand wurde folgendermaßen bestellt: Präsident: Hr. Sanitätsinstr. J. Altherr von Basel; Vicepräsidentin: Frl. Stänz von Basel; Aktuar: E. Blum, Sekundarlehrer; Kassiererin: Frau Wwe Schwarz-Biedert; IIte Aktuarin: Frl. Schaub, Bürolistin; Iter Materialverwalter: Herr Jean Egli, Desinfektor v. Basel; IIte Materialverwalterin: Frau S. Meier, Krankenpflegerin; und 4 Beisitzer: die HH. Dr Christ u. Veillon, Hr. Attenhofer (als Geselligkeitschef) und Frau Hinlein v. Basel, Samariterlehrerin.
II Als Lokal für die Kursübungen wurde dieses Zimmer vorgesehen u. der Gemeinderat um dessen unentgeltliche Benützung ersucht. Er entsprach unserm Wunsche in zuvorkommender Weise. Leider werden wir es infolge Umbaus des Gemeindehauses bald räumen müssen.
III Ferner beschloß der Verein den Anschluß an den Samariterverband Basel. Zum Übungsleiter wurde als Stellvertreter für Hrn. Altherr in dessen Verhinderungsfalle Herr Bender aus Basel ernannt.
IIII In der Generalversammlung vom 25ten April 1917 wurden sodann die Statuten des Vorstandes durchberaten u. genehmigt. Inzwischen hatten eine Anzahl rühriger Samariterinnen in unserer Gemeinde Passivmitglieder gewonnen; deren Zahl beträgt zur Zeit 108; während die Zahl der aktiv tätigen Samariterinnen u. Samariter 48 beträgt.
V Am 2ten Mai konnten die monatlichen Übungen der aktiven Samariter beginnen. Sie umfaßten folgende Arbeiten: Repetitionen von Verbänden; Transportübungen; eine Feldübung im Bettinger Wald. Hr Dr Veillon hatte die Freundlichkeit, dem Verein 2 höchst interessante Vorträge über das Ohr und das Auge zu halten; ferner hatten unsere Vereinsmitglieder Zutritt zu 3 wertvollen Lichtbildervorträgen, die vom Samariterverband Basel organisiert u. im Bernoullianum gehalten wurden; nämlich durch Hrn Dr Veillon über die Hand; und von Hrn Dr Müller über die Nieren, von Hrn Dr Kreis über die weibl. Unterleibsorgane.
VI Am 26ten Sept. wurde wiederum ein Samariterkurs eröffnet, der jeden Donnerstag abd stattfindet und voraussichtlich noch bis gegen Ende Februar dauern wird. Leider hatten sich zu diesem Kurs wieder nur 2 Herren eingefunden, dagegen 23 Damen. Der theoretische Teil des Unterrichts wurde in freundlicher Weise wieder von Hrn Dr Christ übernommen, wofür wir ihm auch an dieser Stelle unsern wärmsten Dank aussprechen. Den aktiven Samariterinnen, die bereits den ersten Kurs absolviert hatten, wurde empfohlen, sich möglichst oft an den Kursübungen zu beteiligen, mindestens 1mal im Monat.
VII Über die Frequenz im Besuch der Übungsabende ist Folgendes zu sagen: Es wurden bis zum Beginn des jetzigen Sam. Kurses 5 Monatsübungsabende (einschließlich der Feldübung) durchgeführt und seither im Samariterkurs selber (bis zum Ende des Jahres 1917) 13 Kursabende, zusammen also 18 Übungsabende. An diesen nahmen von den aktiven Samariterinnen teil: 1ine P. immer, Frau Spiess, 2 Personen an 17 Abenden, eine an 16, eine an 15, 2 an 14, 2 an 12, eine an 11, eine an 9, 7 Pers. an 8 Abenden, 2 an 7 Abenden, 3 an 6 Ab., 2 an 5, 2 an 4, 2 an 3, 2 an 2 Abenden, 2 an einem Abd. u. 2 an keinem. Nun lautet eine Bestimmung unserer Statuten folgendermaßen: "Aktivmitglieder, die nicht mindestens 2/3 aller Übungen während des Jahres (gemeint sind die monatlichen) ohne triftige Entschuldigung besucht haben, werden nach erfolgloser Mahnung zu den Passiven überschrieben" (S. 7). Nun hätten unsere Aktivmitglieder im ganzen 8 Monats-Übungen besuchen müssen, 2/3 davon sind 5 Übungen: Somit müssen wir zu unserm Bedauern 11 von unsern Mitgliedern, die weniger als 5 Übungen besucht haben, zu den Passiven überschreiben, und zu Aktivmitgliedern können dieselben erst wieder durch Absolvieren eines neuen Kurses werden. Hoffentlich machen wir in dieser Hinsicht im neuen Jahr und mit den von uns zu patentierenden Samariterinnen bessere Erfahrungen. *
VIII Der Vorstand erledigte seine Geschäfte in 6 Sitzungen, zu denen ihm vor der Heizperiode das Lehrerzimmer der Primarschule zur Verfügung gestellt wurde.
VIIII Das nötige Heizmaterial wurde bis jetzt in freundlicher Weise von Kursmitgliedern geschenkt.
Ernst Blum
* An Hülfeleistungen bei Unfällen wurden dem Vorstand leider keine bestimmten Fälle gemeldet. Hingegen waren einige Mitglieder im Falle, an einem der letzten Sonntage auf der Eisbahn wo nötig hülfreiche Hand zu bieten. Auch konnte der Eisbahnkommission durch unsere Vermittlung eine Tragbahre aus dem Mobiliar des S. V. B. zur Verfügung gestellt werden.